Die renommierte Energierexpertin Claudia Kemfert hat die Haushalts-Einigung der Ampel-Bundesregierung im Bereich Klimaschutz kritisiert. „Es fehlen Milliardenbeträge für wichtige Bereiche wie die Stärkung der Schiene, die Förderung der energetischen Gebäudesanierung und die Entwicklung von Energiespeichern“, sage sie in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ (Samstagsaugabe). In Zeiten fundamentaler Krisen an der Schuldenbremse festzuhalten, sei wie „das Abwürgen des Motors an der Ampel“. Statt Tempo für die dringend notwendige Transformation der Wirtschaft und Industrie aufzunehmen, stehe alles still. „Das schadet letztlich der Wirtschaft“, sagte Kemfert
Die Ökonomin forderte, die Schuldenbremse zu reformieren und flexibler zu gestalten. „Angesichts des akuten Klima-Notstands ist eine Lockerung unumgänglich“, sagte sie. Ein Sondervermögen für Klima-Investitionen sei sinnvoll und könne die nötigen Mittel bereitstellen. „Zudem könnte eine Vermögenssteuer für Superreiche erhebliche Gelder generieren, die für Zukunftsinvestitionen genutzt werden sollten“, ergänzte sie.
Kemfert leitet die Energieabteilung am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Sie ist Professorin für Energiewirtschaft und Energiepolitik an der Universität Lüneburg, außerdem Vize-Vorsitzende des Sachverständigenrats für Umweltfragen der Bundesregierung
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3989