Gewaltsame Konflikte, verheerende Kriege und zerstörte Lebensgrundlagen – forciert durch die fortschreitende Klimakrise – haben in den vergangenen Jahren weltweit zu wachsender Armut und Perspektivlosigkeit geführt und den Druck auf Migration deutlich erhöht. Mit dramatischen Folgen: Laut dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) befanden sich im September 2023 weltweit 114 Millionen Menschen auf der Flucht, davon 43,3 Millionen Kinder. Damit hat sich die Anzahl vertriebener Menschen seit 2013 nahezu verdoppelt und zum elften Mal in Serie einen Rekordwert erreicht. Tendenz steigend.
„Hinter jeder Zahl steht ein Schicksal, das unsere Beachtung verdient“, sagt Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von „Aktion Deutschland Hilft“. Oft gehe es im Fluchtkontext um das nackte Überleben. „Es ist unsere humanitäre Pflicht, diesen Menschen zu helfen“, so Rüther. Und das Bündnis handelt: Über seine Organisationen und deren lokale Partner unterstützt „Aktion Deutschland Hilft“ aktuell in der Flüchtlingshilfe weltweit 178 laufende Projekte mit einer Gesamtsumme von über 132 Millionen Euro. Diese Unterstützung kommt mehr als 12,4 Millionen geflüchteten Männern, Frauen und Kindern zugute.
Binnenvertriebene: „Staatenlose“ im eigenen Land
Beim allergrößten Teil, nämlich 75,9 Millionen aller Geflüchteten, handelt es sich um Binnenvertriebene. Ihre Situation ist oftmals besonders prekär. Allein im Sudan befinden sich laut UNO-Angaben mehr als zehn Millionen Menschen auf der Flucht. Damit ist es das Land mit den meisten Binnenflüchtlingen weltweit. „Diese Menschen fliehen häufig vor Krieg und Gewalt und finden auch in den benachbarten Regionen im eigenen Land selten Schutz. Somit stehen sie oft vor einer völligen Perspektivlosigkeit“, so Rüther. „Wir dürfen nicht vergessen: Binnenvertriebene sind von völkerrechtlichen Abkommen nicht geschützt, also droht auch nach der Flucht die erneute Vertreibung.“ Das macht sie häufig zu Staatenlosen im eigenen Land.
Bündnisorganisationen leisten humanitäre Hilfe
Neben der Ukraine und in Gaza kommt es in der Subsahara-Region Afrikas, zum Beispiel im Sudan oder der Demokratischen Republik Kongo, derzeit zu den stärksten konfliktbedingten Fluchtbewegungen. Hier leben aktuell 46 Prozent der Binnenvertriebenen weltweit. Das zeigt: Die wenigsten Menschen, die aus ihrer afrikanischen Heimat fliehen, machen sich auf den Weg nach Europa. In Ländern wie der DR Kongo oder Sudan leben Hunderttausende als Vertriebene im eigenen Land oder in den Nachbarländern. Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ leisten in den von Binnenflucht besonders betroffenen Ländern Afrikas vielfältige Hilfe:
- Sie versorgen Menschen mit Nahrungsmitteln und helfen unterernährten Kindern mit Notfallnahrung
- Sie verteilen Bargeld und Gutscheine, damit sich die Menschen selbst versorgen können
- Sie bauen die Gesundheitsversorgung aus, unterstützen die Ausbildung von Hebammen und Pfleger:innen, liefern Medikamente und Impfstoffe
- Sie verbessern die Versorgung mit Trinkwasser und die hygienischen Bedingungen, um Krankheiten wie COVID-19 und Cholera vorzubeugen
- Sie ermöglichen Mädchen und Jungen den Schulbesuch und unterstützen die Ausbildung von Lehrer:innen
- Sie klären Jugendliche über die Gefahren von Flucht und Migration auf, um die Zahl der Schulabbrecher:innen zu reduzieren
- Sie unterstützen junge Frauen und Männer mit Ausbildungsprogrammen, um ihnen eine berufliche Perspektive zu geben
- Sie schulen Landwirt:innen in modernen Anbautechniken, damit sie trotz klimatischer Veränderungen eine gute Ernte erzielen
- Sie unterstützen sowohl Einheimische als auch Geflüchtete und fördern die wirtschaftliche und soziale Integration
- Sie helfen Menschen mit Krediten, damit sie sich ein unabhängiges Leben aufbauen können
An die Redaktionen: Gerne laden wir Sie zu einem virtuellen Mediengespräch am Montag, den 17. Juni (10-11.30 Uhr) ein. Thematisch wird es um die schwierige Lage Millionen vertriebener Menschen in der Ukraine, der Demokratischen Republik Kongo und Syrien gehen.
Als Gesprächspartner:innen stehen Ihnen folgende Expert:innen zur Verfügung:
David Starke, AWO International (Programmkoordinator Humanitäre Hilfe/Ukraine)
Mirna Abboud, Help – Hilfe zur Selbsthilfe (Länderdirektorin Syrien)
Nelly Kyeya, Congolese Families for Joy (Koordinatorin der Partnerorganisation von CARE International)
Einführung ins Thema: Jan Brockhausen, Aktion Deutschland Hilft (Pressesprecher)
Moderation: Mark Offermann, Aktion Deutschland Hilft (Referent Kommunikation)
Bei Interesse bitten wir um Anmeldung bis zum 14. Juni an presse@aktion-deutschland-hilft.de. Die Eingangsbestätigung mit dem Zugangslink erhalten Sie dann im Anschluss.
Weitere Informationen zum Thema Geflüchtete/Binnenvertriebene finden sie hier.
„Aktion Deutschland Hilft“, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, bittet um Spenden für
vertriebene Menschen weltweit.
Spenden-Stichwort: „Nothilfe weltweit“
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (SozialBank)
Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
„Aktion Deutschland Hilft“ ist das 2001 gegründete Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die mehr als 20 beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen. Über den Zusammenschluss von „Aktion Deutschland Hilft“ koordinieren die beteiligten Organisationen ihren Einsatz, sodass vor Ort keine Überschneidungen oder Versorgungslücken entstehen – und die Menschen im Katastrophengebiet die bestmögliche Hilfe erhalten. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto ruft das Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. „Aktion Deutschland Hilft“ hat sich zum verantwortungsvollen Umgang mit Spenden verpflichtet und ist unter anderem zertifiziertes Mitglied im Deutschen Spendenrat. Über Einsatz und Wirkung der Spendengelder informiert das Bündnis in den jährlichen Finanzberichten: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/wir-ueber-uns/finanzen/
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