Die Generalversammlung der Deutschen Assoziation des Souveränen Malteser-Ritterordens hat heute in Regensburg den langjährigen Schatzmeister Ernst Freiherr von Freyberg (65) zum Präsidenten gewählt. Er löst Erich Prinz von Lobkowicz (69) ab, der sich nach achtzehnjähriger Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatte. Gleichzeitig übernimmt Freyberg auch den Vorsitz des Aufsichtsrates der Malteser Deutschland gGmbH und des Stiftungsrates der Malteser Stiftung.
Ernst von Freyberg schaut auf die kommenden Aufgaben: „Die vor über 900 Jahren in Jerusalem gegründeten Malteser sind der älteste Krankenpflegeorden der Christenheit. Die Malteser sind Träger bedeutender katholischer Werke in einem säkularen Umfeld – das ist Präsenz der Kirche inmitten der Gesellschaft. Es geht darum, Nächstenliebe in Wort und Tat zu leben – Jesus Christus und persönlicher Einsatz sind das Fundament unserer täglichen Arbeit für den Nächsten. Die Malteser stehen für Engagement, für soziale Arbeit, Zivilschutz und gelebten gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir sind den staatlichen Institutionen ein verlässlicher Partner. Wir stellen uns den Herausforderungen im Bereich des Gesundheitswesens und humanitärer Hilfeleistungen.“
Der scheidende Präsident Erich Prinz von Lobkowicz bedankte sich bei den Maltesern in Deutschland: „Weil Nähe zählt! – Dies ist unser Leitsatz in Deutschland. Ich danke den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden ebenso wie den Ordensmitgliedern, mit denen ich zusammenarbeiten durfte und ohne die die Fülle unserer Dienste nicht möglich wäre. Mein besonderer Dank gilt meinen engen Weggefährten im Vorstand und natürlich meinem Nachfolger Ernst von Freyberg. Ich gratuliere ihm zur Wahl und wünsche ihm von Herzen alles Gute und Gottes Segen für die Ausübung dieses Amtes.“
Die Wahl des Präsidenten der Deutschen Assoziation des Souveränen Malteser-Ritterordens gilt für eine Amtszeit von sechs Jahren und erfolgte statutengemäß als Mehrheitswahl durch die rund 600 Mitglieder des Vereins, die bei der Generalversammlung wählen.
Erich Prinz von Lobkowicz, Ordensmitglied seit 1988, war von 1994 bis 2007 Diözesanleiter des Malteser Hilfsdienstes in der Diözese München und Freising sowie bayerischer Landesbeauftragter. Seit 2002 war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutsche Malteser gGmbH mit Sitz in Köln. Von 1999 bis 2024 war er zunächst Vizepräsident, ab 2006 Präsident der Deutschen Assoziation. Die Zeit seiner Präsidentschaft wurde unter anderem geprägt von großen Herausforderungen im Gesundheitswesen, geopolitischen Krisen und den durch sie ausgelösten Flüchtlingsbewegungen sowie der Entwicklung einer zentralen Führung für den Malteser Verbund. Einer der Höhepunkte seiner Amtszeit war die Anerkennung der Souveränität des Malteserordens durch die Bundesrepublik Deutschland und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Jahr 2018. Diese Anerkennung erfolgte nicht zuletzt aufgrund der Verdienste der Malteser als Partner der öffentlichen Hand in der Bewältigung von Krisen. Für die enorme Leistung stehen beispielhaft auch diese Zahlen: Im Jahr 2002 gehörten zum Malteser Verbund knapp über 10.000 Hauptamtliche und rund 35.000 Ehrenamtliche. Heute sind es 40.000 Hauptamtliche und 58.700 Ehrenamtliche. Die Entwicklung zeigt auch, wie tragend die Säule, die die Malteser bilden, für die Zivilgesellschaft ist.
Sein Nachfolger, Ernst von Freyberg, studierte Rechtswissenschaften in München und Bonn und legte 1988 das zweite juristische Staatsexamen ab. Seit 1991 ist er als mittelständischer Unternehmer tätig. Gleichzeitig engagierte er sich bei den Maltesern, seit 1994 als Ordensmitglied, als Krankenhelfer bei Lourdes-Wallfahrten, als Schatzmeister und als Aufsichtsrat bei den Werken des Ordens. Freyberg hat als Präsident der Vatikanbank, des päpstlichen Istituto per le Opere di Religione, in den Jahren 2013 bis 2014 die Reform und Neuausrichtung des Instituts unter Papst Franziskus verantwortet.
Über die Deutsche Assoziation des Souveränen Malteser-Ritterordens e.V.: Der Souveräne Malteserorden ist eine der ältesten Institutionen der westlichen und christlichen Zivilisation. Als religiöser Laienorden der Katholischen Kirche seit 1113 und Völkerrechtssubjekt unterhält der Souveräne Malteserorden diplomatische Beziehungen zu über 100 Staaten und hat einen dauerhaften Beobachter-Status bei den Vereinten Nationen. Der Orden ist neutral, unparteiisch und apolitisch. Die Deutsche Assoziation des Malteserordens ist ein eingetragener Verein mit heute mehr als 600 Mitgliedern und Initiatorin und Trägerin verschiedener Ordenswerke in Deutschland, vor allem der Malteser Deutschland gGmbH mit ihren Tochtergesellschaften und des Malteser Hilfsdienstes. In den beiden Institutionen arbeiten Mitglieder der Assoziation ehren- und hauptamtlich mit dem Ziel, bedürftige Menschen mit einem breiten Spektrum an sozialen Projekten kontinuierlich zu unterstützen.
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