Am 15. März 2011 begann der Syrien-Konflikt mit Protesten gegen das Assad-Regime. Mit dem Sturz des Regimes am 8. Dezember 2024 endete er. Nach 14 Jahren Krise steht Syrien jetzt am Scheideweg: Die Lage bleibt prekär und unübersichtlich, der jahrelange Konflikt hat die Wirtschaft und Infrastruktur zerstört. 90 Prozent der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, erklärt die UNO-Flüchtlingshilfe. Die Organisation zeigt sich zudem zutiefst besorgt über die aktuell eskalierende Gewalt in Syrien. Nach Berichten sind über 1.000 Menschen getötet worden, darunter 750 Zivilisten. Tausende Menschen wurden vertrieben, und die kritische zivile Infrastruktur ist erheblich zerstört.
Während die Menschen in Syrien nach dem Sturz des Assad-Regimes versuchen ihr Leben wiederaufzubauen, wird das Land von einer erneuten Eskalation erschüttert. Allein in den syrischen Küstengebieten mussten bis zu 10.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Im benachbarten Libanon wurden in den letzten Tagen über 6.000 Flüchtlinge registriert – es sind vor allem Familien, die alles verloren haben und jetzt dringend Unterstützung benötigen.
„Für die Flüchtlinge und Binnenvertriebenen ist es ein Spagat zwischen Heimkehr und Fortdauer des Exils. Alles hängt von einem friedlichen Übergang ab, der das Leben und die Hoffnungen aller Syrer respektiert“, beschreibt Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, die aktuelle Situation. Bis März 2025 sind über 302.000 Flüchtlinge zumeist aus den Nachbarstaaten zurückgekehrt. Zusammen mit rund 830.000 zurückgekehrten Binnenvertriebenen sind es über eine Million Menschen, die nun bei ihrer Rückkehr unterstützt werden.
Für viele syrische Familien die humanitäre Lage weiterhin kritisch.
Um den enormen humanitären Bedürfnissen gerecht zu werden, wird der UNHCR seine Hilfe in Syrien noch ausweiten. Denn die Menschen benötigen weiterhin Unterstützung – für medizinische Versorgung, Nahrungsmittel, Unterkünfte, den Wiederaufbau von ziviler Infrastruktur und um langfristig nachhaltige Rückkehrbedingungen zu gewährleisten.
Die UNO-Flüchtlingshilfe appelliert an die internationale Gemeinschaft, verstärkte Hilfsmaßnahmen für die betroffene Bevölkerung in Syrien sowie für die Nachbarländer, die weiterhin Flüchtlinge aufnehmen, bereitzustellen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann das Leiden der betroffenen Menschen gemildert und ein nachhaltiger Wiederaufbau unterstützt werden.
Mehr Informationen und Spendenmöglichkeiten unter:
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