Im Görlitzer Park, am Kottbusser Tor und auf dem Leopoldplatz werden dauerhaft Waffen- und Messerverbotszonen errichtet. Damit nutzt die Landesregierung die Möglichkeit, die der Bundesgesetzgeber geschaffen hat, um gegen die zunehmende Zahl an Gewalttaten – gerade auch mit Messern – vorzugehen. Das ist richtig.
Niemand im Görlitzer Park oder auf dem Leopoldplatz braucht ein Messer. Es ist absurd zu glauben, dass Messer zur Selbstverteidigung genutzt werden. Wer in der Stadt ein Messer trägt, der setzt es schnell als Angriffswaffe ein. Die Zeiten, in denen jeder Mann mit einem Taschenmesser durch die Gegend lief, weil man mittags eine Wurstscheibe abschneiden wollte, sind lange vorbei. Wer jetzt ein Messer dabei hat, nimmt Opfer in Kauf. Messer machen Mörder, heißt ein Präventivprogramm der Polizei. Das stimmt. Was ein Blick in die Statistik zeigt.
Die Berliner Polizei registrierte im vergangenen Jahr insgesamt knapp 3500 Straftaten, bei denen ein Messer eine Rolle spielte. Dabei handelte es sich überwiegend um Drohungen. Das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Es gab danach 1135 leicht verletzte Menschen, 207 Schwerverletzte und 14 Tote durch Messerstiche. Die Tendenz der letzten Jahre ist steigend.
Wenn nun die Berliner Polizei unabhängig von konkreten Verdachtsmomenten kontrollieren kann, erleichtert das die Arbeit. Aber diese Verbotszonen müssen eben dauerhaft durchgesetzt werden. Dafür braucht es Personal, das eben auch ständig in Kreuzberg und Wedding eingesetzt werden kann. Dass der Senat bei allen finanziellen Zwängen bei der inneren Sicherheit kaum spart, ist folgerichtig. Er wird aber auch daran gemessen, die Sicherheit in Berlin zu stärken.
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