Junge Leute haben keine Ahnung, wie sie ihr Geld zusammenhalten, wenig Plan davon, wie sie es vermehren, und sie wissen auch nicht, wem man in Finanzangelegenheiten vertrauen sollte. Zumindest für jeden zweiten 18- bis 30-Jährigen in Deutschland gilt das einer neuen Umfrage zufolge. Das Ergebnis offenbart eine gefährliche Leerstelle: die Schule.
In den deutschen Klassenzimmern erfährt man noch immer viel zu wenig über Geld. Dabei würden die jungen Menschen da mal wirklich etwas fürs Leben lernen. Denn das Thema Finanzen könnte nicht nur eigene Strategien zur privaten Altersvorsorge auf den Stundenplan bringen, sondern auch dazu beitragen, das eigene Ausgabenverhalten zu hinterfragen. Das dritte Streaming-Abo und eine weitere Ratenzahlung über einen Zahlungsdienstleister mit viel zu hohen Zinsen? Vielleicht nicht die beste Idee.
Man kann es den jungen Leuten kaum vorwerfen. Mitunter taugen selbst Erwachsene in finanziellen Angelegenheiten kaum als Vorbild. Und die Politik hat seit Jahren zwar Ideen, wie sich Finanzbildung stärken ließe, schafft es aber nicht, gegen diese Bildungslücke vorzugehen. So flüchten sich viele Jugendliche in die Arme sogenannter Finfluencer.
Youtuber, Instagrammer & Co., die im Internet vermeintlich schlaue Dinge über Geld erzählen, stehen besonders hoch im Kurs, wenn es ums Geld geht. Blöd nur, wenn letztlich rauskommt, dass es den Finfluencern eher darum geht, ihr eigenes Geld zu vermehren. Verbraucherschützer warnen regelmäßig vor unseriösen Tipps. Als unter 30-Jähriger sollte man das ernst nehmen. Denn falsches Vertrauen führt womöglich zu noch größeren Löchern im eigenen Portemonnaie.
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