Gerade in der Weihnachtszeit, wenn der Schokoladenkonsum seinen Höhepunkt erreicht, lohnt es sich, einen Blick auf die Herkunft und die Bedingungen der Produktion zu werfen. Denn trotz globaler Fortschritte bei der Wahrung grundlegender Menschenrechte, bleibt die Realität für viele Kakaofrmer:innen in Westafrika unverändert: niedrige Einkommen, illegale Kinderarbeit und Zwangsarbeit prägen noch immer die Lieferketten der Schokoladenindustrie. Tony’s Chocolonely stellt sich dieser Herausforderung mit einem klaren Ziel: ein Ende von Ausbeutung und illegaler Kinderarbeit in der Kakaoindustrie.
Ein Industrieproblem mit globalen Auswirkungen
Der Kakaoanbau in Westafrika ist von gravierenden Menschenrechtsverletzungen geprägt. Trotz der Bemühungen internationaler Organisationen gibt es nach wie vor alarmierende Berichte über illegale Kinderarbeit und moderne Sklaverei. Über 1,56 Millionen Kinder arbeiten laut eines NORC-Berichts von 2020 in Ghana und Côte d’Ivoire unter Bedingungen, die ihren grundlegenden Rechten widersprechen. Diese Missstände werden oft durch ein globales System wirtschaftlicher Ungleichheit verschärft, das Bauernfamilien in Armut hält.
Trotz zahlreicher Versprechen großer Schokoladenmarken bleibt der Wandel oft aus. Häufig setzen Unternehmen auf Zertifizierungen, die bei genauer Betrachtung wenig Wirkung zeigen. Die meisten Schokoladenprodukte im Supermarkt werden noch immer unter Bedingungen produziert, die Ausbeutung und Armut fördern.
Der Weg zu Transparenz und Verantwortung
Tony’s Chocolonely setzt sich mit einer klaren Mission dafür ein, Schokolade frei von Ausbeutung und illegaler Kinderarbeit zu machen. Ein zentraler Bestandteil ist das Child Labor Monitoring and Remediation System (CLMRS), das seit 2017 in Zusammenarbeit mit der International Cocoa Initiative implementiert wird. Dieses System zielt darauf ab, Fälle von Kinderarbeit zu identifizieren, die Ursachen zu bekämpfen und betroffene Kinder innerhalb eines Jahres wieder in den Bildungsprozess zu integrieren.
Tony’s Chocolonely bietet außerdem praktische Unterstützung, wie die Bereitstellung von Geburtsurkunden oder Fahrrädern für den Schulweg. Zudem fördert Tony’s durch faire Preise für Kakaobohnen ein existenzsicherndes Einkommen für Kakaofarmer:innen – ein entscheidender Schritt, um die ökonomische Grundlage für Menschenrechte zu stärken.
Die fünf Prinzipien für eine gerechte Schokoladenindustrie
Tony’s hat fünf Prinzipien definiert, die zeigen, wie faire Schokolade produziert werden kann:
- Rückverfolgbarkeit der Kakaobohnen, um Transparenz zu gewährleisten.
- Faire Preise, die existenzsichernde Einkommen ermöglichen.
- Stärkung der Kakaofarmer:innen und Kooperativen durch Schulungen und langfristige Verträge.
- Langfristige Partnerschaften, die Sicherheit und Planbarkeit fördern.
- Förderung nachhaltiger Ernten, um Qualität und Produktivität zu steigern.
Diese Prinzipien sind nicht nur ein interner Leitfaden, sondern eine Einladung an die gesamte Industrie. Die Tony’s Open Chain ermöglicht es anderen Schokoladenherstellern, das Modell zu übernehmen und gemeinsam Standards zu verbessern.
Ein Appell für kollektives Handeln
Anlässlich des Human Rights Day fordert Tony’s Chocolonely Verbraucher:innen, Unternehmen und politische Entscheidungsträger auf, Verantwortung zu übernehmen. Nachhaltige Veränderungen in der Kakaoindustrie erfordern kollektives Handeln: von Unternehmen, die faire Lieferketten priorisieren, bis hin zu Verbraucher:innen, die bewusste Kaufentscheidungen treffen. Denn durch bewusste Kaufentscheidungen können Schokoliebhaber:innen dazu beitragen, die Bedingungen in der Schokoladenproduktion zu verbessern. Der Kauf von fair produzierter Schokolade unterstützt aktiv den Kampf gegen Ausbeutung und Kinderarbeit. Eine nachhaltige Wahl von Produkten mit transparenter Lieferkette hilft dabei, eine gerechtere Zukunft für Kakaofarmer:innen zu schaffen. Jede Entscheidung für fair gehandelte Schokolade ist ein Schritt in Richtung einer Schokoladenindustrie, die ohne Ausbeutung auskommt.
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tonyschocolonely@heroes-heroines.com