Die „Vision Zero“ ist eine internationale Strategie, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten langfristig auf nahezu null zu verringern. Die EU will bis 2030 Tote und Schwerverletzte um 50% reduzieren, Deutschland verfolgt vergleichbare Ziele. Welche deutschen Städte erreichen die gesteckten Ziele, wer hinkt hinterher? Ein neues Portal zeigt den Stand für über 700 Kommunen in Deutschland mit teils deutlichen Unterschieden.
Die Initiative für sichere Straßen hat unter https://www.visionzero.org/ den „Vision Zero Monitor“ ins Leben gerufen. Auf diesem Portal lassen sich für mehr als 700 Städte mit über 20.000 Einwohnern der aktuelle Status sowie die Entwicklung der Kommune auf dem Weg zu null Verkehrstoten ablesen. Dazu wurden alle relevanten Daten zu Unfällen mit verletzten und getöteten Personen aufbereitet und den von der Europäischen Union definierten Zielen zur Reduktion der Opferzahlen gegenübergestellt.
Gleichzeitig zeigt das “ Vision Zero Ranking“ die Städte im konkreten Vergleich zu anderen vergleichbaren Städten, einmal hinsichtlich der im Verkehr Getöteten, einmal hinsichtlich der im Verkehr Schwerverletzten.
Größere Städte hinken hinterher, Fortschritte sichtbar
Von allen betrachteten 719 deutschen Städten haben im vergangenen Jahr lediglich 31% beide Vision Zero Ziele der EU (bei Getöteten und gleichzeitig bei Schwerverletzten) erreicht. Während mehrere kleine bis mittlere Städte diesen Wert übertreffen konnten, verfehlten die größeren Städte die gesteckten Ziele teils deutlich.
Betrachtet man die Vision Zero Ziele der EU hinsichtlich Getöteten und Schwerverletzten getrennt voneinander, erreichte gut die Hälfte aller betrachteten Städte (55,2%) das Ziel der Reduzierung bei der Anzahl der Getöteten. Fast genauso viele Kommunen (54,4%) schafften es, die Zahl der im Verkehr Schwerverletzten zu verringern. Beides gleichzeitig, was Zielvorgabe der EU ist, gelang jedoch nur 31% der Städte. Bei jeder fünften Kommune (21,4%) wurden beide Ziele verfehlt.
Austausch dringend notwendig
„Die von der EU gesetzten Ziele sind sicherlich ambitioniert, aber wie man in verschiedenen Städten in Deutschland sieht, ist es möglich, die Ziele zu erreichen, wenn Strategien und Prioritäten für Verkehrssicherheit entsprechend gesetzt werden“, kommentiert Arno Wolter von der Initiative für sichere Straßen die aktuellen Zahlen. Er fordert Kommunen zu mehr Dialog auf: „Durch den Austausch zu positiven Errungenschaften bei der Vision Zero könnten deutlich schneller konkrete Verbesserungen erzielt werden. Übrigens erhalten Kommunen nach Registrierung in unserem Portal kostenlosen Zugang zu weiteren detaillierten Unfallstatistiken in Bezug auf die Vision Zero.“
Mit jährlichen Updates soll das Vision Zero Monitor Portal auch zukünftig den Stand des Fortschritts sowie die Trends bei der Vision Zero in den einzelnen Städten festhalten.
Pressekontakt:
Jörn Wolter
Initiative für sichere Straßen GmbH
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