Berlin, 05.12.2024 – Die Bundesärztekammer (BÄK) unterstützt die Einführung einer Widerspruchslösung bei der Organspende, wie sie heute im Bundestag beraten wird.
„Es ist ein positives Signal, dass der Bundestag über einen Gruppenantrag zur Einführung der Widerspruchslösung debattiert. Diese Regelung kann zu einem echten Mentalitätswandel in der Bevölkerung beitragen und so die Diskrepanz zwischen der hohen grundsätzlichen Spendebereitschaft und den tatsächlich niedrigen Spenderzahlen verringern. Dabei bleibt die individuelle Entscheidungsfreiheit der Bürgerinnen und Bürger gewahrt – ein entscheidender Faktor für die breite Akzeptanz der Widerspruchslösung. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass umfassende und verständliche Informationen zur Organspende, zur Widerspruchsmöglichkeit sowie zu den entsprechenden Verfahren für alle leicht zugänglich sind“, erklärte der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt.
Die Ärzteschaft hat sich in den vergangenen Jahren wiederholt für die Einführung der Widerspruchslösung ausgesprochen. Dieses Modell ist bereits in zahlreichen Ländern wie Frankreich, Irland, Italien, Österreich, Spanien und den Niederlanden etabliert. Die BÄK sieht in der Widerspruchslösung nicht nur ein starkes Zeichen der Solidarität, sondern auch eine Chance für eine intensivere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem sensiblen Thema Organspende.
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