Viel los bei IOTA: Die von der Stiftung vorgeschlagene technologische Neuausrichtung unter dem Namen Rebased steht zur Abstimmung und die IOTA Preiskurve pumpt. Starentwickler Hans Moog wurde derweil gekündigt.
IOTA wittert Morgenluft: Seit vor zwei Wochen der Plan vorgestellt wurde, die technologische Basis auf eine Kopie von SUI umzustellen, hat die Preiskurve ein Momentum entwickelt. Mit gut 170 Prozent Plus in den letzten 14 Tagen hat IOTA sich aus der Todeszone von unter 0,20 US-Dollar befreien können und notiert aktuell bei knapp 0,50 US-Dollar. Damit hat sich IOTA auch in den Top 100 der wichtigsten Kryptowährungen zurückgemeldet. Aber es gibt Störgeräusche – der in der Community sehr beliebte Starentwickler Hans Moog teilt per X enttäuscht mit, dass die IOTA Stiftung seinen Vertrag gekündigt hat.
Moog war im Sommer 2018 zur Stiftung gekommen und arbeitete intensiv an der Entwicklung von IOTA 2.0, mit dem das Netzwerk aus eigener Kraft dezentral aufgestellt werden sollte. Dieses Projekt ist abgeblasen und wurde durch IOTA Rebased ersetzt, wo SUI Technologie für Dezentralität sorgen soll und zudem Move als Programmiersprache für Smart Contracts mitbringt. Hans Moog hatte diese Kehrtwende vorsichtig kritisiert und gibt nun an, die IOTA Stiftung sehe seine jüngsten Wortmeldungen als unübersehbarer Hindernis für weitere Zusammenarbeit. Aus der Community erntete Moog jetzt mehr als 200 Danksagungen für seine Arbeit und offene Kommunikation.
IOTA Preisentwicklung
Hans Moog bei IOTA muss gehen – MoveVM soll mit Rebased kommen
Derweil treibt die IOTA Stiftung unter Chef Dominik Schiener den radikalen technologischen Umbau voran. Die Online-Abstimmung zum weitreichenden Upgrade auf IOTA Rebased hat begonnen, Ergebnisse soll es am 16. Dezember geben. Angesichts der Machtverhältnisse bei IOTA und den aktuellen Kursgewinnen scheint es sicher, dass Rebased akzeptiert wird. Schiener will die Umstellung zu IOTA Rebased anschließend möglichst im 1. Quartal 2025 umsetzten.
Spätestens dann wird sich erneut die Frage stellen, ob IOTA mit moderner SUI Technologie Strahlkraft entwickeln und neue Nutzer anziehen kann. In diesem Juni hatte IOTA die Ethereum Virtual Machine (EVM) freigeschaltet, ein Standardmodul in der Kryptoindustrie. Doch erhoffte Impulse durch die IOTA EVM blieben weitgehend aus, Blockchain-Daten zeigen: Auch ein halbes Jahr nach dem Start der IOTA EVM wird sie an den meisten Tagen von weniger als 500 Nutzern angesteuert und gerade einmal durchschnittlich 20 Neuanmeldungen täglich sind zu beobachten. Aber die IOTA Stiftung hat durch umstrittene Finanzspritzen die Liquidität in den EVM Projekten spürbar erhöht, mit jetzt gut 80 Millionen US-Dollar TVL schmückt sich die IOTA EVM mittlerweile.
IOTA Rebased soll künftig die Möglichkeit bieten, nicht nur die EVM zu nutzen, sondern auch eine MoveVM zu wählen. Schiener redet von Nachfrage nach solchen Optionen bei IOTA Kooperationspartnern. Ob diese wirklich besteht, wird sich voraussichtlich erst dann zeigen, wenn IOTA Rebased live geht. Entwickler Moog übrigens hatte die Move VM für IOTA Rebased noch diese Woche über den grünen Klee gelobt, was ihm aber seinen Arbeitsplatz nicht mehr sicherte. Er war in diesem Jahr monatelang von der Stiftung zum Schweigen verdonnert worden, Moogs Verhältnis zu IOTA Chef Dominik Schiener gilt seit Jahren als angespannt.
Fazit: IOTA Preissprünge – nachhaltiges Comeback oder PR-Erfolg?
Die Außendarstellung der IOTA Stiftung mit immer wieder verpatzten Zeitplänen und nicht eingelösten Versprechen war Teil der Gemengelage, welche viele Anleger vergraulte. Sie nehmen Schiener auch weiterhin den IOTA Inflationshammer aus Ende 2023 übel, IOTA Rebased wird in einer Modellrechnung noch einmal zusätzlich 6 bis 7 Prozent Inflation jährlich hervorrufen. Momentan aber scheint dies Investoren wenig zu stören, die IOTA Kursgewinne sind real. IOTA Rebased ist für Schiener Chefsache und er engagiert sich fast täglich Online, bei Konferenzen und in Interviews dafür, die technologische Neuaufstellung zu bewerben. Es ist wohl die letzte Chance für ein IOTA Comeback, das vorerst mit Fragezeichen behaftet bleibt.