Der Fachkräftemangel im Handwerk erreicht alarmierende Ausmaße: Mehr als 630.000 Fachkräfte fehlen quer durch alle Gewerke. Immer mehr Unternehmen stellen sich daher die Frage, ob die Lösung in der Arbeitsmigration liegt. Besonders deutsche Handwerksunternehmen zeigen sich offen, qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu beschäftigen, stoßen jedoch auf bürokratische Hürden.
„Neben dem Papierkram unterschätzen einige Unternehmen allerdings auch die Einarbeitung und Integration der Arbeitskräfte – damit das Fachkräfteproblem langfristig gelöst werden kann, müssen die Mitarbeiter sich im Unternehmen wohlfühlen und dort bleiben wollen“, erklärt Alexander Thieme. Er berät deutschlandweit über 500 Handwerksunternehmen und weiß, wie Mitarbeiter wirklich gewonnen werden. Nachfolgend verrät er, wie viel Potenzial Fachkräfte aus dem Ausland wirklich haben.
Das Fundament zur Integration von ausländischen Fachkräften
Zur erfolgreichen Integration ausländischer Fachkräfte gibt es grundlegend drei wichtige Aspekte zu beachten: Damit die Zusammenarbeit zwischen einem deutschen Betrieb und einem Mitarbeiter aus dem Ausland gelingt, sollte dieser die gleichen beruflichen Fähigkeiten wie die deutschen Kollegen besitzen. Bei der Wahl der Fachkraft ist außerdem die Mentalität entscheidend. Denn die Arbeitsmoral spielt eine entscheidende Rolle für die Eingliederung in das Arbeitsumfeld. Nicht zuletzt sollten Unternehmen auch die anfängliche Sprachbarriere berücksichtigen. Wichtig ist, den Fachkräften aus dem Ausland eine Möglichkeit zu geben, die deutsche Sprache zu erlernen – immer angepasst an das Niveau, das erforderlich ist. Diese Faktoren bilden das Fundament für eine erfolgreiche Integration von Fachkräften aus dem Ausland in den deutschen Handwerkssektor.
Mitarbeiter erfolgreich in den Betrieb einbinden
Es lässt sich dabei feststellen, dass – entgegen der Vorstellung vieler – die Arbeitsmoral von Zuwanderern sehr hoch ist. In dieser Hinsicht bestehen in der Regel keine großen Bedenken. Vielmehr zeichnen sich viele ausländische Fachkräfte durch eine ausgeprägte „Macher“-Mentalität aus – sie zeigen großes Engagement und Einsatzbereitschaft. Die zentrale Herausforderung besteht darin, diese positive Arbeitsmoral zu kanalisieren sowie sprachliche und fachliche Hürden erfolgreich zu überwinden, um das volle Potenzial dieser Arbeitskräfte für den deutschen Arbeitsmarkt nutzbar zu machen.
Wie auch bei deutschen Auszubildenden oder Mitarbeitern, die neu in einem Betrieb starten, stellt die Einarbeitung einen entscheidenden Schritt dar. Gerade, wenn es sich um Fachkräfte aus dem Ausland handelt, ist dabei wichtig, zunächst zu schauen, über welche Qualifikationen die Fachkraft bereits verfügt und welche Kompetenzen noch entwickelt werden müssen. Oft haben die Fachkräfte eine Grundausbildung absolviert; diese deckt sich aber nicht zwingend mit den Inhalten und Anforderungen deutscher Betriebe. Hat man sich einen Überblick verschafft, wo noch Nachholbedarf besteht, können Unternehmen den Mitarbeiter auf unterschiedliche Weise unterstützen. Interne Schulungsmaterialien helfen, einen ersten Überblick über das Unternehmen, die Abläufe und Ansprechpartner zu erhalten sowie Theoriewissen liefern. In der Praxis ist es empfehlenswert, die Fachkraft von Beginn an in die praktische Arbeit einzubinden. Das können am Anfang auch einfache Aufgaben mit geringem Fehlerpotenzial sein. Mit der Zeit sollte die Fachkraft dann zunehmend eingespannt werden, bis sie auf Flughöhe ist.
Die Sprachbarriere abbauen, aber wann?
Was die Sprachbarriere betrifft, sollten Betriebe sorgfältig abwägen, wie wichtig es für die ausländische Fachkraft ist, Deutsch zu beherrschen. So muss ein Kundendiensmonteur der deutschen Sprache mächtig sein; ein Handwerker aber, der zunächst mitläuft und unterstützende Tätigkeiten ausübt, muss nicht sofort fließend Deutsch sprechen. Auf lange Sicht ist die Beherrschung der Sprache zwar unerlässlich – vor allem, um wirklich im deutschen Team Anschluss zu finden. Doch in den meisten Fällen stellt dies nicht die oberste Priorität dar. Es hat sich bewährt, zunächst eine gewisse Zeit lang zu schauen, ob Fachkraft und Unternehmen zusammenpassen und beide Seiten eine langfristige Zusammenarbeit wünschen. In dem Fall macht auch eine Teilnahme an einem guten Deutschkurs Sinn.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ausländische Fachkräfte für deutsche Handwerksunternehmen großes Potenzial darstellen. Betriebe können dank dieser Praxis ihre Produktivität deutlich steigern. Darüber hinaus bietet es allen Beteiligten, über den Tellerrand hinauszuschauen. Schließlich können sowohl die deutschen als auch die ausländischen Mitarbeiter voneinander lernen.
Über A&M Unternehmerberatung:
Marvin Flenche und Alexander Thieme sind die Gründer der A&M Unternehmerberatung GmbH. Die Agentur hat sich auf Fachfirmen rund ums Haus spezialisiert und ermöglicht Unternehmen mit Hilfe von Onlinemarketing, Planbarkeit und Wachstum durch mehr Kundenanfragen und qualifizierte Mitarbeiter. Weiter Informationen über: https://www.am-beratung.de
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