- 79 Prozent der Befragten schauen mit großem Interesse auf die US-Wahlen
- Die Medienberichterstattung polarisiert: In der Bewertung stehen sich die Befragten in etwa 50:50 gegenüber
- Kamala Harris als bevorzugte Kandidatin für Beziehungen zu Deutschland sowie internationale Zusammenarbeit wahrgenommen
Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe verdeutlicht das stark ausgeprägte Interesse und die differenzierten Ansichten der deutschen Bevölkerung im Hinblick auf die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA. Die Ergebnisse zeigen, dass die politische Zukunft der Vereinigten Staaten auch hierzulande intensiv beobachtet wird, insbesondere aufgrund der potenziellen Auswirkungen auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen sowie auf die europäische und internationale Politiklandschaft.
Sorge über persönliche Auswirkungen der US-Wahl
Die bevorstehende Wahl wird nicht nur auf einer politischen und wirtschaftlichen Ebene betrachtet, sondern auch mit Blick auf persönliche Lebensumstände bewertet. Fast die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie sich aufgrund der möglichen politischen Veränderungen in den USA und ihrer Auswirkungen auf Deutschland privat besorgt fühlen. Dies spiegelt die allgemeine Erwartung wider, dass die Wahl in den USA auch in Deutschland langfristige Effekte auf Arbeitsmarkt, Investitionsklima und Konsumverhalten haben könnte. Die wahrgenommene Betroffenheit variiert allerdings stark im Ost-West Vergleich: So sind mit Ausnahme von Berlin, die Menschen im Osten deutlich weniger besorgt als im Westen.
Steigendes Interesse der deutschen Bevölkerung an der US-Wahl 2024
Laut der Studie interessieren sich beeindruckende 79 % der deutschen Bevölkerung für die Präsidentschaftswahl in den USA. Diese starke Resonanz legt dar, dass nicht nur politische Entscheidungsträger, sondern auch breite Bevölkerungsschichten in Deutschland die Entwicklungen im Vorfeld der Wahl aufmerksam verfolgen. Dabei zeigt sich, dass Personen ab 50 Jahren eher interessiert sind. Werden die Bundesländer betrachtet, wird deutlich, dass mehr Personen in Westdeutschland ein Interesse angeben als in Ostdeutschland. Der Unterschied beträgt 15 Prozentpunkte.
Medienberichterstattung zur US-Wahl polarisiert
Die Studie beleuchtet zudem die Wahrnehmung der deutschen Berichterstattung zur US-Wahl. Die Meinungen sind hierbei gespalten: In der Bewertung der
deutschen Berichterstattung stehen sich die Befragten in etwa 50:50 gegenüber. Interessant ist, dass die politische Einstellung offenbar einen Einfluss auf die Bewertung der Berichterstattung hat, wobei Befragte je nach Parteizugehörigkeit unterschiedliche Meinungen zur Neutralität und Vollständigkeit der Berichte haben. Besonders positiv wird die Berichterstattung von Anhängern der SPD und der Grünengesehen. Besonders negativ sehen AfD-Anhänger die mediale Begleitung des Wahlkampfs.
Kamala Harris als bevorzugte Wahl für stärkere Beziehungen zu Deutschland
Ein erheblicher Teil der Befragten äußert die Erwartung, dass Kamala Harris, als mögliche Präsidentin, die deutsch-amerikanischen Beziehungen deutlich stärken würde. Knapp 72 % der Teilnehmer sind der Ansicht, dass Harris in dieser Hinsicht vorteilhafter agieren könnte als ihr republikanischer Konkurrent. Nur ein kleiner Prozentsatz der Befragten ist überzeugt, dass Trump vergleichbare positive Impulse setzen könnte. Interessanterweise zeigt sich bei Anhängern der AfD eine Tendenz, eher Donald Trump zu bevorzugen, obwohl seine „America First“-Politik ein potenzielles Hindernis für eine enge Zusammenarbeit sein könnte. Die Mehrheit der Befragten ist zudem davon überzeugt, dass Kamala Harris vorteilhafter für die internationale Zusammenarbeit ist – insbesondere in Bezug auf Klimaschutz-, Sicherheits- und Handelspolitik.
Positive Erwartungen an Kamala Harris für die deutsche Wirtschaft
Knapp zwei Drittel der Befragten halten Kamala Harris auch für die bessere Wahl, wenn es um die Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft geht. Ein erheblicher Teil der Befragten aus der Wirtschaft teilt jedoch auch gewisse Bedenken, da knapp drei von zehn Entscheidungsträgern die bisherigen wirtschaftlichen Entwicklungen unter Harris skeptisch sehen. Diese Ergebnisse verdeutlichen den Wunsch nach stabilen und berechenbaren wirtschaftlichen Beziehungen, die für langfristige Investitionsentscheidungen ausschlaggebend sind. Rund 59 % der Befragten geht darüber hinaus davon aus, dass eine Fortführung der aktuellen Wirtschaftspolitik unter Kamala Harris eher von Vorteil für die Investitionen deutscher Unternehmen in den USA ist.
Methodik der Studie
Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 15. bis 21. Oktober 2024 vom Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe durchgeführt. Insgesamt nahmen 5.000 Personen aus verschiedenen Bundesländern teil, um ein repräsentatives Meinungsbild der deutschen Bevölkerung zu erhalten. Die Ergebnisse weisen eine statistische Fehlermarge von 2,6 % auf und umfassen die Meinungen sowohl von Bürgerinnen und Bürgern als auch von Fachkräften der Finanz- und Wirtschaftswelt.
Alle Grafiken zur Pressemitteilung finden Sie unter https://www.hal-privatbank.com/news/2024/hal-studie-zur-us-wahl
Pressekontakt:
Sandra Freimuth
Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
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