Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft verdi, Frank Werneke, findet anlässlich des Deutschen Arbeitgebertages deutliche Worte für die Ausrichter. „Für meinen Geschmack wird ein bisschen viel Ampel-Bashing betrieben auf dem Arbeitgebertag und zu wenig geschaut, welche eigene Verantwortung die Wirtschaft eigentlich hat“, sagt Werneke im Gespräch mit dem Fernsehsender phoenix. Der verdi-Chef betont, dass es einen erheblichen Investitionsbedarf „in die öffentliche Infrastruktur, in die Verkehrswege, ins Bildungssystem, in die Energiewende“ in Deutschland gebe, aber die BDA (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände) entziehe sich regelmäßig der Frage zu dessen Finanzierung. „Wir leben unter dem Diktat der Schuldenbremse“, so Werneke, dabei kämen die Arbeitgeber ihrer Verantwortung nicht nach, notwendige Reformen anzustoßen. Er bekräftigt: „Da wünschte ich mir, dass die Arbeitgeber endlich mal zu einer klaren Position kommen, die unideologisch ist, und die Realitäten anerkennt.“
Zwar teile Werneke die Kritik der BDA an den Regierungsplänen zur Krankenhausreform, doch in Bezug auf das Rentenpaket II widerspricht er vehement: „Die Kritik am Rentenpaket II ist aus meiner Sicht vollkommen unwürdig.“ Er führt weiter aus: „Wenn das Rentenpaket II nicht kommt, dann bedeutet das für zukünftige Rentner ein noch weiteres Absinken des Rentenniveaus.“ Seiner Meinung nach habe sich die BDA vollkommen verbissen und „jegliche Realität und Empathie verloren zu denjenigen Menschen, die wirklich hart arbeiten und dann irgendwie schauen müssen, dass sie mit der eh schon kargen Rente über die Runden kommen.“
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