Komik-Altmeister Mike Krüger hat deutliche Kritik an den Behinderten-Witzen von Comedian Luke Mockridge geäußert. Im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) sagte Krüger: „Mal davon abgesehen, dass es nicht lustig war, was er da erzählt hat, hat Luke eine Grenze überschritten.“
Mockridge (35) hatte sich im August in einem Podcast abwertend über Behindertensport geäußert und die Athleten verhöhnt. Wenn Behinderte Witze über sich machten, sei es etwas anderes, als wenn ein Komiker sich über Behinderte lustig mache, betonte Krüger (72). „Wenn ich Witze mache über Luke Mockridge, dann kann der sich auf gleicher Ebene verteidigen und sich über mich lustig machen – gar kein Thema. Aber wenn Behinderte Witze über sich machen – und das tun sie, das weiß ich, weil ich auch schon bei ihnen aufgetreten bin – dann ist das eine völlig andere Geschichte. Die machen die Scherze nicht über sich, sondern untereinander. Und das hat Luke meiner Meinung nach völlig falsch verstanden“, erklärte Krüger im Gespräch mit der NOZ.
Gleichzeitig antwortete Krüger zwiegespalten auf die Frage, ob er jungen Menschen heute noch empfehlen würde, ins Showgeschäft zu gehen. Einerseits gebe es durch das Internet und Social Media „viel mehr Möglichkeiten, berühmt zu werden, als zu meiner Zeit“. Andererseits sei es „unglaublich schwierig“, da Geld zu verdienen. „Wenn ich auf Platz eins bei YouTube bin und anderthalb Millionen Klicks habe mit einem Song, dann bringt mir das vielleicht 2000 Euro ein, wenn ich Glück habe.“ Dafür müssten dann aber auch alle Abrechnungen richtig sein. Wenn er früher eine Million LPs verkauft habe, habe er eine siebenstellige Summe damit verdient. „Mit anderen Worten: Musik ist eigentlich wertlos geworden und das finde ich sehr schade“, bedauerte Krüger.
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