Der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) stellt am 14. Oktober auf dem World Health Summit in Berlin sein neues Programm „WomenX Collective“ vor und eröffnet am Folgetag zu diesem Anlass gemeinsam mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) den ersten Hub in einem geplanten globalen Netzwerk von Zentren, die sich auf die Förderung der Gesundheit von Frauen, insbesondere die sexuelle und reproduktive Gesundheit, spezialisieren werden.
Die UNFPA und die Charité wollen mit ihrer neuen Partnerschaft die Frauengesundheit vor allem in Ländern mit mittlerem und niedrigerem Einkommen voranbringen. Denn in diesem Bereich fehle es nach wie vor an Lösungen und finanziellen Mitteln.
„Jede Minute sterben weltweit zwei oder mehr Frauen aufgrund von unzureichender medizinischer Versorgung an Brust- oder Gebärmutterhalskrebs oder an Schwangerschaftskomplikationen“, so Dr. Natalia Kanem, Executive Director, UNFPA. „Mit dem „WomenX Collective“-Programm wollen UNFPA und die Charité daher dazu beitragen, innovative Gesundheitslösungen in unterversorgte Gegenden zu bringen und die bestehende Gesundheitslücke für Frauen weltweit zu schließen.“
„Die Gesundheit von Frauen ist nach wie vor zu wenig erforscht und auch nicht ausreichend finanziert“, so Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Partner des „WomenX Collective“-Programms. „Wir sind von dem kollaborativen und integrativen Ansatz von „WomenX Collective“ überzeugt – daher bin ich froh, dass die Charité hier einen Beitrag leisten kann. Um Frauengesundheit nachhaltig zu adressieren, brauchen wir starke Partnerschaften mit Institutionen aus dem globalen Norden und Süden.“
Erste Förderzusagen
Mit den ersten Förderzusagen internationaler Unterstützer, darunter der Children’s Investment Fund Foundation (CIFF) und Organon & Co., und einer Spende der Deutschen Postcode Lotterie zielt das „WomenX Collective“-Programm darauf ab, bis 2030 mindestens 100 Mio. US-Dollar an katalytischen Investitionen aufzubringen, um Frauengesundheitsprojekte zu unterstützen, innovative Lösungen lokal zu skalieren und sektorübergreifend zu fördern. Auf diese Weise könnten mindestens 10,4 Millionen ungewollte Schwangerschaften, 3,2 Millionen unsichere Abtreibungen und 21.000 Todesfälle bei Müttern verhindert werden. Mit dem Netzwerk aus Hub-Zentren will das Programm Erfahrungswerte und fachliche Expertise aus verschiedenen Ländern und Regionen sowie moderne Technologien und nachhaltige Finanzierung zusammenführen. Dem Büro in Berlin wird 2025 ein Hub in Nairobi folgen.
Anlässlich der Eröffnung des Hub-Büros und der feierlichen Unterzeichnung der Partnerschaft zwischen UNFPA und der Charité werden neben Partner:innen des „WomenX Collective“-Programms und Dr. Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, auch Vertreter:innen des deutschen Gesundheitssektors sowie Interessenvertreter:innen aus dem Globalen Süden vor Ort sein.
Weitere Stimmen aus den beteiligten Organisationen:
„Diese Investition in die Gesundheit von Frauen überzeugt auch durch Zahlen: Durch neue, auf Frauen fokussierte, evidenzbasierte Investitionsmöglichkeiten wollen wir zeigen, dass bis 2030 pro eingesetztem Euro eine Dividende von über 7 Euro möglich ist“, sagt Dr. Nigina Muntean, Chief of Innovation bei UNFPA. „Indem wir in die Gesundheit von Frauen investieren und Innovationen fördern, können wir beträchtliche ökonomische Erlöse freisetzen und sicherstellen, dass die Fortschritte diejenigen erreichen, die sie am dringendsten benötigen.“
„Wir freuen uns, das „WomenX Collective“-Programm unter unserem Dach begrüßen zu dürfen und am Erfolg dieses wichtigen Projektes mitzuarbeiten“, so Prof. Dr. Christopher Baum, Vorsitzender des Direktoriums des BIH und Vorstand des Translationsforschungsbereiches der Charité. „Das „WomenX Collective“-Programm zielt darauf ab, die Nähe zu Innovationen und Experten zu nutzen, und Berlin verfügt über ein hervorragendes Ökosystem für Gesundheit und Innovation.“
„Mit der Ansiedlung der UNFPA in Berlin in Partnerschaft mit der Charité/BIH bieten sich nun Möglichkeiten, die vielfältigen Initiativen auf dem Gebiet der Frauengesundheit zu intensivieren und diese noch effektiver zu gestalten“, so Prof. Dr. Jalid Sehouli, Direktor der Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie am Campus Virchow-Klinikum und Klinik für Gynäkologie am Campus Benjamin Franklin.
Hinweis an die Redaktionen:
Vor der feierlichen Eröffnungsveranstaltung findet am 15. Oktober um 15 Uhr ein Medien-Roundtable statt, an dem unter anderem folgende Personen teilnehmen:
- UNFPA Executive Direktor Dr. Natalia Kanem
- Vorstand Translationsforschungsbereich der Charité und Vorsitzender des BIH-Direktoriums Prof. Dr. Christopher Baum
- Direktor der Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie (CVK) und Klinik für Gynäkologie (CBF) der Charité Prof. Dr. Jalid Sehouli
- Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Bärbel Kofler
Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme oder an Einzelinterviews mit den Speaker:innen haben, schreiben Sie uns einfach unter: UNFPAWomenX@edelman.com
Mehr über das Programm erfahren Sie hier:
https://www.unfpa.org/womenx-collective
Über UNFPA:
Der UNFPA, zu Deutsch auch UN-Bevölkerungsfonds, ist die Organisation der Vereinten Nationen für sexuelle und reproduktive Gesundheit. Es ist die Aufgabe von UNFPA, eine Welt zu schaffen, in der jede Schwangerschaft gewollt ist, jede Geburt sicher ist und das Potenzial jedes jungen Menschen ausgeschöpft wird. Der UNFPA setzt sich für die Verwirklichung der reproduktiven Rechte für alle ein und unterstützt den Zugang zu einer breiten Palette von Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit, einschließlich freiwilliger Familienplanung, hochwertiger Gesundheitsversorgung für Mütter und umfassender Sexualerziehung.
Über Charité:
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist als Institution der Spitzenmedizin führend in der Diagnostik und Behandlung besonders schwerer, komplexer und seltener Erkrankungen. Sie genießt weltweit hohes Ansehen und verbindet als Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum erstklassige Krankenversorgung mit exzellenter Forschung und Innovation sowie mit moderner Lehre und hochwertiger Ausbildung. Im Mittelpunkt stehen dabei immer der Mensch und seine Gesundheit. Im Sinne der translationalen Forschung werden wissenschaftliche Erkenntnisse in Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen und aus klinischen Beobachtungen wiederum neue Forschungsansätze entwickelt. Ziel der Charité ist, die Medizin der Zukunft zum Wohl der Patient:innen aktiv mitzugestalten.
Die Charité gehört mit mehr als 100 Kliniken und Instituten an 4 Campi sowie 3.293 Betten zu den größten Universitätskliniken Europas. Forschung, Lehre und Krankenversorgung sind eng miteinander vernetzt. Mit konzernweit durchschnittlich rund 23.500 Beschäftigten gehört die Berliner Universitätsmedizin auch 2023 zu den größten Arbeitgebern der Hauptstadt. An der Charité konnten im vergangenen Jahr rund 138.000 voll- und teilstationäre Fälle sowie rund 788.000 ambulante Fälle versorgt werden. An einer der größten Medizinischen Fakultät Deutschlands werden 9.879 Studierende in Human- und Zahnmedizin sowie Gesundheitswissenschaften und Pflege ausgebildet. https://www.charite.de
Über das Berlin Institute of Health in der Charité (BIH):
Die Mission des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patient*innen und Bürger*innen zu erreichen. Dazu etabliert das BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013 gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max Delbrück Center waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021 ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, das Max Delbrück Center ist Privilegierter Partner des BIH.
Pressekontakt:
Svea Rochow, UNFPAWomenX@edelman.com
Kontakt zur UNFPA: womenx-collective@unfpa.org