Die zweiten Bundestarifverhandlungen für die rund 46.000 Beschäftigten in der Papier- und Zellstoffindustrie am 8. Oktober 2024 in Hannover-Langenhagen waren leider ergebnislos. Der Verband DIE PAPIERINDUSTRIE und die Gewerkschaft IGBCE konnten nach zahlreichen Gesprächsrunden keine Einigung erzielen.
IGBCE ignoriert die wirtschaftliche Realität in der Papier- und Zellstoffindustrie
Die Papier-Arbeitgeber haben der Gewerkschaft unter anderem eine umfassende Transformationspartnerschaft angeboten, um die Sozialpartnerschaft zu stärken und die Zukunftsfähigkeit der Branche in Deutschland zu sichern.
„Daran scheint die IGBCE kein Interesse zu haben. Wir sind zwar weiterhin gesprächsbereit, doch können unsere mehr als große Verwunderung und Enttäuschung nicht verbergen, dass sowohl das Angebot einer langfristigen, zukunftsorientierten Transformationspartnerschaft als auch unsere Tarifangebote von der IGBCE so deutlich abgelehnt wurden. Die IGBCE ignoriert die wirtschaftliche Realität komplett“, so Verhandlungsführer Ulrich Wienbeuker, Vorsitzender des Ausschusses Tarifpolitik und Bildung sowie Vizepräsident DIE PAPIERINDUSTRIE. Das Angebot der Arbeitgeber zu einer Transformationspartnerschaft setzte sich aus verschiedenen konkreten Maßnahmen zusammen, unter anderem die Gründung eines paritätisch besetzten Gremiums zur Transformationspartnerschaft sowie die Modernisierung der Altersvorsorge und der Schichtarbeit.
In der gestrigen Verhandlungsrunde hatte die IGBCE zwischenzeitlich ein Gegenangebot unterbreitet, das über die ursprünglichen Forderungen hinaus ging, was bei den Papier-Arbeitgebern ebenfalls für Verwunderung sorgte.
Auf Grundlage des Situationsberichts des DPI und der sich immer weiter verschlechternden wirtschaftlichen Lage hatten die Papier-Arbeitgeber folgendes Angebot unterbreitet, das die IGBCE ebenfalls ablehnte:
1. Entgelterhöhung: 28 Monate Laufzeit (1. Oktober 2024 bis 31. Januar 2027), Einmalzahlung 100 Euro, Entgelterhöhung um 2,5 Prozent zum Januar 2025, weitere 2,5 Prozent zum Januar 2026
2. Altersvorsorge: Erhöhung der Papiertarifförderung für alle Tarifbeschäftigten um 100 Euro
3. Schichtarbeit: Erhöhung der Durchfahrzulagen für Arbeiten im vollkontinuierlichen Schichtbetrieb auf 8,5 Prozent
„Wir waren sehr optimistisch, mit dieser Verhandlungsrunde eine Einigung erzielen zu können,zumal die Forderung der IGBCE nach einem Mitgliederbonus kein Thema mehr ist und die Arbeitgeber ein weiterreichendes Angebot zu einer Transformationspartnerschaft sowie einer deutlichen Verbesserung der Altersvorsorge unterbreitet hatten“, so Dr. Benno Hundgeburt, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Tarifpolitik und Bildung sowie Mitglied des DPI-Präsidiums.
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