Der Virologe Hendrik Streeck fordert den sofortigen Beginn einer politischen Aufarbeitung der Corona-Pandemie. „Im Wahljahr 2025 will das in der Ampel mit Sicherheit niemand mehr in Angriff nehmen“, sagte der Mediziner, der sich in Bonn für die CDU um ein Bundestagsmandat bewirbt, im Interview dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstagausgabe). Streeck widersprach der Ansicht seines Berliner Kollegen Christian Drosten, wonach Deutschland im Großen und Ganzen gut durch Pandemie gekommen ist. Die Corona-Zeit auf diese Weise Revue passieren zu lassen, das sei keine Aufarbeitung, wie er sie verstehe. Es gehe um „echte Learnings“. Die beste Form dafür sei eine Enquete-Kommission des Bundestags.
„Es war falsch, diese Art von Druck auf die Ungeimpften aufzubauen“, sagte Streeck weiter. Nicht zuletzt sei damit das Gegenteil dessen eingetreten, was man erreichen wollte. „Der Druck hat die Bereitschaft zur Impfung eher stagnieren lassen.“ Für eine professionellere wissenschaftliche Begleitung politischen Handelns schlug Streeck das neue Amt eines Chefberaters der Bundesregierung vor.
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