Anmoderationsvorschlag: Wenn der große Wocheneinkauf im Supermarkt ansteht, liegt bei vielen von uns immer weniger im Wagen, weil Lebensmittel in den vergangenen Jahren immer teurer geworden sind. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Preise seit 2020 um durchschnittlich 30 Prozent. In Deutschland ist das nicht anders als zum Beispiel im Jemen oder in Burkina Faso. Allerdings hat das in solchen Ländern zur Folge, dass die Bevölkerung hungert. 733 Millionen Menschen litten im vergangenen Jahr weltweit an Hunger – darunter 148 Millionen Kinder unter fünf Jahren, die deswegen an Wachstums- oder Entwicklungsstörungen leiden. Ein unzumutbarer Zustand, vor allem, weil die gestiegenen Lebensmittelpreise sich nicht allein durch gestiegene Produktionskosten erklären lassen. Meine Kollegin Jessica Martin berichtet (zum Welternährungstag am 16.10.).
Sprecherin: Ein Beispiel aus dem März 2023: Die Lebensmittelpreise sind auf einem Rekordhoch, durchschnittlich 22 Prozent teurer als ein Jahr zuvor und steigen schneller als die Energiepreise. Da könnte man auf den Gedanken kommen, dass die Preise stärker erhöht worden sind, als es wegen der Inflation nötig gewesen wäre.
O-Ton 1 (Jan Sebastian Friedrich-Rust, 15 Sek.): „Es ist unstrittig, dass manche Unternehmen von der Krise massiv profitiert haben. Und das ist vor allem deshalb möglich, weil einige wenige Konzerne den gesamten Weltmarkt kontrollieren. Und ihre Profitinteressen stellen diese Unternehmen in Deutschland aber auch weltweit in der Regel leider vor die Interessen der Kunden und Menschen.“
Sprecherin: So Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger, der weiter ausführt…
O-Ton 2 (Jan Sebastian Friedrich-Rust, 13 Sek.): „Man muss sich nur vorstellen, dass nur fünf Unternehmen rund 90 Prozent des weltweiten Getreidehandels kontrollieren. Ihre Gewinne haben sich seit 2020 verdreifacht und gleichzeitig steigt die Anzahl der Menschen, die an Mangelernährung und Hunger leiden, in Rekordhöhen.“
Sprecherin: Denn in vielen Ländern können sich die Menschen nicht mal mehr Grundnahrungsmittel leisten. In Jemen haben sich die Preise von Weizen und Zucker seit 2020 verdoppelt. Im Libanon ist der Preis von Weizen sogar um das 160-fache gestiegen.
O-Ton 3 (Jan Sebastian Friedrich-Rust, 5 Sek.): „Das ist praktisch so, als wenn hierzulande ein Brot anstatt 2 auf einmal 320 Euro kosten würde.“
Sprecherin: Stellt sich die Frage, wer diese Großkonzerne in die Schranken weisen soll? Die Antwort: Wir alle können unseren Teil leisten, indem wir die Petition „Gesicht zeigen gegen Hunger: Menschenrechte statt Konzerninteressen“ unterstützen.
O-Ton 4 (Jan Sebastian Friedrich-Rust, 23 Sek.): „Mit der Petition fordern wir die Bundesregierung auf, sich konsequent für das Recht auf Nahrung für alle Menschen einzusetzen, Menschenrechte vor die Profitinteressen der Agrarindustrie zu stellen und die Art und Weise, wie unsere Lebensmittel produziert werden, grundlegend zu reformieren. Und mit jeder Stimme, mit jeder Unterschrift können wir dem Einfluss großer internationaler Konzerne etwas entgegensetzen.“
Abmoderationsvorschlag: 733 Millionen Menschen weltweit leiden an Hunger – das liegt natürlich an den vielen Konflikten und am Klimawandel aber auch an der ungerechten Verteilung von Nahrungsmitteln, die von einigen Großkonzernen bestimmt wird. Unser weltweites Ernährungssystem muss also umgestellt werden, wenn wir den Hunger besiegen wollen. Die Lösung könnte Agrarökologie heißen, ein Ernährungssystem, das auf Fairness und Rücksicht gegenüber Land, Tieren und Menschen basiert. Mehr Infos und die Petition an die Bundesregierung finden Sie unter aktiongegendenhunger.de/recht-auf-nahrung.
Pressekontakt:
Markus Winkler
Referent Presse
Aktion gegen den Hunger
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